Tee-Ratgeber

Nach Wasser ist Tee das meistgetrunkene Getränke auf der Welt.
Und dabei ist Tee eigentlich nur ein Aufguss aus getrockneten bzw. fermentierten Blättern, Knospen und Trieben des Teestrauchs.
Mittlerweile gibt es Tausende von Teesorten welche ständig erweitert werden.
Sie alle gehen auf die Urform der Teepflanze zurück, der Camellia sinensis.

Tee ist ein Genußmittel und verbreitet mit seinem intensiven Duft und der wärmenden Wirkung einen wahren Hochgenuss. Es handelt sich um eines der ältesten Aufgussgetränke, das aus den Blättern und Pflanzenteilen des Teestrauchs besteht. Überall auf der Welt wird Tee als vielseitiges und wohlschmeckendes Getränk gebrüht. Damit ist er neben dem einfachen Wasser das am meisten konsumierte Getränk weltweit.
Tee gemeinsam geniessen

Tee findet als Pflanze und Getränk in vielen Kulturen einen festen Anker und verbindet sich mit unterschiedlichen Zeremonien. Ob Japan, China, Österreich oder England: Tee sorgt für Entspannung, bringt Wärme und Genuss.
Eine der bekanntesten und klassischen Teesorten überhaupt ist der Schwarztee aus Indien oder der Grüntee aus China. Daneben haben sich der weiße Tee und der Kräutertee in Geschmack und Wirkung durchsetzen können. Ein gut gebrühter Tee am Morgen ersetzt sogar in vielen Ländern den sonst so beliebten Kaffee.
Wichtig ist die Zubereitung, denn für einen perfekten Aufguss gibt es einiges zu beachten. Neben der Temperatur und Ziehzeit kommt es auf die Dosierung des Tees an. Für manche Teeliebhaber spielt Herkunft oder der besondere Anbau eine wichtige Rolle.
Bio-Tee & Fairtrade Sorten zeugen von einer hochwertigen Verarbeitung und einem nachhaltigen Anbau.
Im folgenden Ratgeber erfahren Sie mehr über den Prozess der richtigen Teezubereitung, die unterschiedlichen Sorten, Herkunft und die Besonderheiten mancher Tees. Unter den drei leckeren Teerezepten werden auch Sie Ihren Hochgenuss finden.

Teezubereitung - alles über Ziehzeit, Teemenge und Warmhaltung

Jede Teesorte hat unterschiedliche Ansprüche an die Zubereitung. Schmeckt das aufgebrühte Getränk nicht, kann es an der Temperatur oder der falschen Brühtechnik gelegen haben. Die wichtigsten Punkte für einen perfekten Tee sind neben dem Zubehör die jeweilige Teemenge, die Ziehzeit und die Temperatur des Wassers.

Die richtigen Temperaturen und Ziehzeiten

Jeder Tee muss mit heißem Wasser aufgegossen werden, damit sich sein Geschmack und Aroma richtig entfaltet. Die Teeblätter geben die Gerbstoffe langsam an das umgebende Wasser ab. Das Koffein oder Tein entfaltet sich beispielsweise erst nach zwei bis drei Minuten. Außerdem benötigt der Aufguss einige Zeit für den richtigen Geschmack. Hier kommt es auf die persönlichen Wünsche an. Zieht ein Tee besonders lange, wirkt er sich beruhigender auf Magen und Darm aus. Tees mit kürzeren Ziehzeiten sind dafür umso belebender im Genuss. Doch Vorsicht: Die beruhigenden Gerbstoffe des Tees lassen ihn schnell bitter schmecken. Schwarztee darf deshalb nicht länger als fünf Minuten ziehen. Ein wohlschmeckender Schwarztee hat eine Ziehzeit von etwa drei Minuten. Außerdem spielt die Wassertemperatur eine wichtige Rolle. Während Schwarztee mit kochendem Wasser aufgegossen werden sollte, genügt für grünen Tee Wasser mit etwa 70 Grad Celsius. Wichtig hierbei, das Wasser muss vorher gekocht haben und sollte dann auf die 70 °C abkühlen.
Tee zieht in einem Tee-Ei

Tee-Ei, Papierfilter oder Baumwollnetz – Unterschiede in der Zubereitung

Tee-Ei

Für die Zubereitung loser Teeblätter haben sich unterschiedliche Techniken bewährt. Der Vorteil bei diesen Hilfsmitteln: Sie filtern Großteilchen aus dem Wasser und die aufgebrühten Blätter lassen sich problemlos entfernen. Tee-Eier bestehen aus Metall und sind mit einem komplett geschlossenen Sieb zu vergleichen. Das Wasser dringt in das Tee-Ei ein und brüht die darin befindlichen Teeblätter auf. Einziger Nachteil ist die geringe Größe des Siebs. Für kleinere Tasse ist das Tee-Ei ausreichend, für eine Kanne Tee müssen andere Filter zum Einsatz kommen. Baumwollnetze sind deutlich größer und nehmen die Teeblätter schonend auf. Da sie mehrfach verwendet werden können, sollte für jede Teesorte ein eigenes Netz vorhanden sein. Jeder Tee gibt den Geschmack nicht nur an das Wasser, sondern ebenso an den Stoff ab. Alternativ dazu bieten sich die Papierfilter an. Die sind ebenso praktisch und deutlich hygienischer in der Handhabung. Nach dem Gebrauch einfach entsorgen und den Tee genießen.

Teemenge: Wie viel Tee oder Teeblätter braucht man?

Maßeinheiten sind in diesem Bereich sehr subjektiv zu sehen. Soll der Tee kräftig und aromatisch schmecken, kommen natürlich größere Mengen zum Einsatz. Außerdem zeigt sich der Tee selbst unterschiedlich in Struktur, Volumen und Gewicht, sodass kein einheitliches Maß ratsam ist. Teesorten mit kleineren Blättern benötigen eine kürzere Ziehzeit, da die Struktur mehr Fläche für das Wasser bietet. Hier spricht man von Tee mit kleinem Blattgrad. Die Regel besagt in diesem Fall einen Teelöffel pro Tasse. Bei größeren Blattgraden und ganzen Teeblättern benötigt man deutlich andere Portionen. Die Sorten sind weniger ergiebig und sollten eine entsprechende Ziehdauer bekommen. Das Ausprobieren ist mit Abstand die beste Regel, die sich in diesem Zusammenhang finden lässt. Es gibt keine genauen Vorgaben, wenn man sich nach dem persönlichen Geschmack richtet. Einige Sorten schmecken mit der doppelten Blattmenge deutlich besser als andere. Jeder entscheidet für sich selbst, welche Menge bei welcher Sorte sinnvoll ist.

Das beste Teewasser – Wasserhahn, gefiltertes Wasser oder Mineralwasser

Tee aus der Kanne

Kein Tee ohne Wasser. Doch kommt es tatsächlich auf die Wasserqualität an? Frisches und reines Quellwasser wertet einen hochwertigen Tee zusätzlich auf. Schlechte Wasserqualität ist am Geschmack zu merken und verdirbt den Tee im schlimmsten Fall. Doch letztlich bestimmt die Teesorte, welches Wasser zum Einsatz kommt. Bei einer schlechten oder minderwertigen Teesorte spielt die Wasserqualität eine geringere Rolle. Außerdem sollte das Wasser vor dem Aufbrühen gekocht haben. Durch das starke Erhitzen und Sprudeln beim Kochen setzt sich Kalk ab und Chlor im Wasser entweicht. Dadurch erhöht sich die Qualität bei Leitungswasser wieder. Das Problem: Kocht man das Wasser zu lange, entweichen auch wichtige Mineralstoffe. Wasserfilter reduzieren den Chlorgehalt und andere Teilchen bereits bei der Entnahme. Somit muss das Wasser nicht lange zum Kochen gebracht werden. Gegenden mit sehr hartem Wasser greifen auf Mineralwasserflaschen zurück. Natürlich kommt in diesem Fall nur stilles Wasser infrage. Zuletzt zählt ähnlich der Teemenge auch hier der persönliche Geschmack. Kenner wissen die Wasserqualität bei kostbaren Tees zu schätzen.

Besonderheiten: Tee mit Süßungsmitteln oder Milch

Tee pur mit Milch oder Zucker

Über eine schädigende Wirkung von Zucker oder Süßstoffen im Tee lässt sich nicht mehr streiten. Zucker beeinträchtigt den Stoffwechsel, fördert Karies und ist schlecht für das eigene Immunsystem. Aus diesem Grund ist die Zugabe von Süßstoffen im Tee weniger empfehlenswert. Einen besonderen Status nimmt hier der grüne Tee ein. Nach kinesiologischer Testung zufolge hebt sich die Wirkung des grünen Tees mit Süßstoffen, inklusive Honig, teilweise komplett auf. Grüner Tee ist deshalb immer ohne süße Zugabe zu trinken. Ähnliches gilt für Milch. Im grünen Tee reduziert sie wichtige Inhaltsstoffe. Im schwarzen Tee wiederum gehört die Milch zur Tradition. Die meisten Briten trinken ihren Tee mit Milch, um ihn etwas milder zu bekommen. Die Milch neutralisiert ähnlich dem Kaffee die Bitterstoffe im schwarzen Tee und macht ihn wohlschmeckender.

Loser Tee oder Beuteltee?

Kenner sind sich bei dieser Frage einig: Loser Tee ist die bessere Variante. Beuteltee hingegen wird eine deutlich schlechtere Qualität nachgesagt. Seit vielen Jahrhunderten bereitet man Tee portionsgenau mit Teeblätter oder losen Teilen der Pflanze zu. Da der Blattgrad deutlich größer ist, lässt er sich individuell dosieren und ist etwas preisintensiver. Teebeutel hingegen sind praktisch und alltagstauglich. Bereits dosiert wird der Beutel mit dem heißen Wasser übergossen. Umweltbewusste Teetrinker sollten beim Beuteltee immer darauf achten, dass es sich um Beutel ohne Metallklammer handelt. Diese Teebeutel sind restlos kompostierbar und unbedenklich in den Biomüll zu werden. Loser Tee steht für den eigentlichen Hochgenuss. Er kann in der Dosierung an die eigenen Ansprüche und die jeweilige Teesorte angepasst werden. Hier gibt es keine genaue Dosierregel. Besonders intensiv schmeckt der Tee, wenn er direkt mit frischen Blättern gebrüht wird.

Das richtige Warmhalten nach der Zubereitung

Tee warm halten mit Flowtea

Das Warmhalten bestimmt die weitere Aromaentwicklung und den Geschmack des Tees. Jede Teekanne sollte vor dem Umfüllen mit heißem Wasser vorgewärmt werden. Andernfalls kühlt der Tee zu schnell ab und verliert an Intensität durch fehlende Temperatur. Eine häufig verwendete Methode zum Warmhalten ist die Thermoskanne. Sie sorgt jedoch für einen enormen Aromaverlust. Eine andere Möglichkeit ist das Warmhalten der Teekanne über einer Kerzenflamme. Allerdings ist die Temperaturzufuhr schlecht zu regeln. Somit kocht der Tee im schlimmsten Fall nach und verändert in kurzer Zeit den Geschmack vollkommen. Die freigesetzten Bitterstoffe wirken dann noch intensiver. Wer auf die sogenannten Stövchen nicht verzichten möchte, muss auf ausreichend Abstand zwischen Flamme und Kanne achten. Eine der besten Lösungen stammt aus dem alten China. Das klassische Warmhalten funktioniert hier über einen gefütterten Korb. Die Teekanne befindet sich in einem im Wollfilz gefütterten Behältnis, sodass nur noch der Ausguss zu sehen ist. Eine mit Filz ummantelte Porzellankanne erleichtern den Prozess deutlich, ist jedoch optisch nicht für jeden ansprechend. Unscheinbar und doch wirksam ist die Größe der Kanne. Mit einer Menge von etwa 0,5 Litern ist der Tee getrunken, ehe er erkaltet. Besonders im alten China verwendete man eine sogenannte Deckeltasse. Einfach heißes Wasser nachgießen und den Tee frisch aus der Tasse genießen.

Die bekanntesten Teearten im Überblick

verschiedenen-Teesortenverschiedene Teesorten aufgegossen in Teetassen

Schwarzer Tee

losser Tee

Der schwarze Tee zählt zu den bekanntesten Teesorten und besitzt eine lange Tradition. Unterteilt in verschiedene Arten kommt es hier vor allem auf die Verarbeitung der dunklen Teeblätter an. Die wichtigsten Produkte in diesem Bereich sind der Assamtee, der Ceylontee und der Darjeeling. Beim in Deutschland bekannten Ostfriesentee sind beispielsweise viele Schwarzteesorten miteinander vermischt. Das Geheimnis an Schwarzem Tee ist der Aufguss. Der Tee darf nicht zu lange ziehen, da sonst Bitterstoffe entstehen. Nach 5 bis 10 Minuten Ziehzeit hat er sein Aroma entfalten können und besitzt eine beruhigende oder auch anregende Wirkung. Getrunken wird der Schwarztee in Großbritannien mit Milch. Andere Traditionen verbinden den Tee mit Zucker, Kandis, Sahne oder gar Zitrone. Die kalten Wintermonate erlauben sogar etwas Rum als Zugabe.

Grüner Tee

Tee-aus-Japan

Der grüne Tee ist in der Herstellung deutlich aufwendiger als Schwarztee. Er wird keiner Fermentation unterzogen, sondern lediglich geröstet, gerollt und danach getrocknet. Es handelt sich um sehr junge Blätter der Pflanze, die mit Hand verlesen werden. Bei der Zubereitung ähnelt sich der grüne Tee dem schwarzen Tee. Einfach die Teeblätter in einer vorgewärmten Kanne mit heißem Wasser übergießen. Die Ziehzeit kann hier etwas länger andauern. Nachdem der Tee eine angenehm hellgrüne Farbe erreicht hat, wird er durch ein Sieb abgegossen. Viele Teekenner genießen den grünen Tee pur ohne andere Zusätze. Erstmals in China angebaut gehört das Land auch heute noch zu den Hauptanbaugebieten des Tees. Mit mehr als tausend verschiedenen Sorten hat er eine besondere Vielfalt.

Weißer Tee

weisser Tee

Bei der Zubereitung des Tees muss besonders auf die Wassertemperatur geachtet werden. Bestenfalls lässt man das Wasser sprudelnd aufkochen und danach wieder auf 70 bis 80 °C abkühlen. Zu hohe Temperaturen zerstören wichtige Inhaltsstoffe im Tee und beeinträchtigen den Geschmack. Die Dosierung ist jedem selbst überlassen und sollte individuell ausgewählt werden. Weiße Teeblätter sinken in der Kanne nicht zu Boden, wenn sie sich vollgesaugt haben. Außerdem schmeckt der Tee auch nach langer Ziehzeit nicht bitter. Je nach Sorte wird eine Ziehzeit zwischen zwei und fünf Minuten empfohlen.
Ursprünglich stammt der weiße Tee aus China und wird noch heute hier angebaut. Durch den süßlich milden Geschmack hat sich diese Teesorte besonders beleibt gemacht.

Kräutertee

verschiedene Kräuter-Tees

Die meisten Kräutertees sind mit zusätzlichen Aromen verfeinert und besitzt dadurch einen aromatischen Geschmack. Besonders beliebte Kräutertees beinhalten Pfefferminze, Kamille, Holunderblüte, Hagebutte oder Melisse. Jedes Kraut hat auf seine eigene Art wohltuende Kräfte. Je nach gewünschter Wirkung muss beim Kräutertee auch auf die Zubereitung geachtet werden. Manche Mischungen sind fertig im Handel erhältlich. Andere müssen vorher zusammengeführt werden. Der Tee wird meist in einen Beutel oder ein Sieb gefüllt und danach mit heißem Wasser übergossen. Nach individueller Ziehzeit ist der Tee fertig für den Genuss. Bei der Menge an sich kommt es ebenso auf persönliche Vorlieben an. Je mehr Tee verwendet wird, desto intensiver zeigt sich die Mischung später im Geschmack. Tee aus frischen Kräutern, wie beispielsweise Minze darf nicht zu lange ziehen.

Roibuschtee

Rotbuschtee

Roibuschtee erfährt wachsende Beliebtheit, da er milder als Kaffee oder Schwarztee ist. Er wird auch als Roibostee, Rooibostee oder Rotbuschtee bezeichnet und stammt aus einem ginsterartigen Strauch. Ursprungsort dieser Teesorte ist die südafrikanische Cedarber Region. Hier gedeiht der Strauch auf einem besonders sandigen Boden. Der Tee entsteht letztlich aus den geschnittenen und anschließen fermentierten Zweigen. Handelt es sich um grünen Roibuschtee, wurde auf die Fermentierung verzichtet. Neben einem angenehm milden Geschmack dient der Tee als beruhigendes und kalorienreiches Getränk ohne Koffein. Damit ist er selbst bei Kindern beliebt und kann eine Reihe an Mineralien und Spurenelementen aufweisen. Zur Zubereitung genügt ein gehäufter Teelöffel pro Tasse, der mit 90 bis 95 Grad heißem Wasser überbrüht wird. Nach einer Ziehzeit von 6 bis 12 Minuten ist der Tee fertig für den Genuss.

Früchtetee

Früchtetee

Früchtetee gilt als wahrer Klassiker und gehört zu den beliebtesten Teesorten bei Kindern. Statt der Herstellung aus „echten“ Teeblättern setzen sich die Tees aus den Bestandteilen verschiedener Früchte zusammen. Man bezeichnet diesen Tee deshalb auch als Früchtemischung. Durch das Aufbrühen mit heißem Wasser werden den Früchten Vitamine und Aromen entzogen und gehen in den Tee über. Damit erhält er seinen besonders fruchtigen Geschmack vollkommen ohne Koffein oder Tein. Früchtetees sind kalt oder heiß leckere Erfrischungsgetränke in den verschiedensten Sorten oder Kombinationen. Damit der Früchtetee auch qualitativ passt, müssen die einzelnen Bestandteile schonend und natürlich verarbeitet werden. Durch Pestizide oder eine industrielle Verarbeitung verlieren die Tees einen Großteil der Wirkung. Da die Früchte im heißen Wasser nicht so schnell ihre Bestandteile freigeben, müssen Früchteteesorten mindestens fünf Minuten ziehen.

Grüner Tee - Japan als Anbaugebiet

Tee aus Japan

Auch in Japan blickt der grüne Tee auf eine lange Tradition. Die Sorten der bekannten Anbaugebiete Shizuoka (am Fuße des Fujijamas) und Kagoshima werden meist gedämpft und weise eine grasig bis frische Note auf. Die gerösteten Sorten aus China sind für einen blumigen aber leicht herben und rauchigen Geschmack bekannt. Die beliebtesten Grünteesorten (In Japan wird ausschließlich Grüntee produziert) aus Japan sind Sencha, Shincha und Gyokuro.
Weitere wichtige Teegärten finden man in Kyoto, Saga, Fukuoka, Saitama und Nara.

Tee: Herkunft und Geschichte

Teeblatt
Es gibt viele Legenden und Erzählungen um den Ursprung des Tees. Die ersten Sträucher sollen im alten China gefunden worden sein. Allerdings ist dazu keine Jahreszahl bekannt. Eine der bekanntesten Geschichten geht auf Kaiser Shen-Nung zurück. Er trank stets abgekochtes Wasser, bis der Wind ein Teeblatt in seine Tasse wehte. Shen-Nung saß direkt unter einem Teebaum und genoss das wohlschmeckende Getränk. Die erfrischende und belebende Wirkung hat ihn so begeistert, dass er mehr von dem Tee trinken wollte. Andere Legenden über die Entdeckung der Teepflanze stammen aus Indien. Sicher ist jedoch, dass bereits zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. Tee in China getrunken wurde. Hauptsächlich als Medizin eingesetzt und als Getränk zur Stärkung hat der Tee an Beliebtheit gewonnen. Auf großen Plantagen angebaut kam er letztlich in Mode und diente nicht mehr nur dem medizinischen Zweck. Der erste Brauch war es, den eigenen Gästen einen Tee anzubieten. Allerdings gab es unterschiedliche Methoden der Zubereitung. Wie der Tee noch heute zubereitet wird, entstammt aus der Ming-Dynastie zwischen 1368 und 1644.
Tee aus Japan
Von China aus fand der Tee seinen Weg nach Japan. Der Legende nach haben ihn buddhistische Mönche mit nach Japan gebracht etwa 801 v. Chr. Der Tee wurde daraufhin in den Klostergärten angebaut, bis letztlich eine wahre Tee-Kultur entstand. Die ersten Teezeremonien hielt man in den Zen-Klöstern Japans ab. Eine wichtige Epoche in der Tee- Entwicklung ist die T'ang Dynastie im Jahr 1440. Ein Chinese schiffte nach Japan über, um dort erstmals grünen Tee anzubauen. Er siedelte sich in Ureshino an, wo die ersten japanischen Teesorten entstanden sind. Außerdem ist hier der älteste Teebaum Japans zu finden mit einem stolzen Alter von 350 Jahren. Europa bekam den Tee erst deutlich später. Anfang des 17. Jahrhunderts trafen die ersten Schiffsladungen in Holland ein. Holland hatte dabei Vormachtstellung. Das Land galt über 50 Jahre lang als der einzige Teeimporteur in ganz Europa. Viele Länder waren leidenschaftliche Kaffeetrinker, die sich nur sehr schwer von dem neuen Getränk überzeugen lassen wollten.
Tee in England

England begann im Jahr 1669 selbst mit dem Teeimport. Die East India Company hatte hier das Handelsmonopol, welches sich bis zum Jahr 1833 weiterhin hielt. Allerdings war den Engländern die Abhängigkeit zu den chinesischen Händlern ein Dorn im Auge. Erste Pflanzenversuche wurden durchgeführt, um Tee selbst anbauen zu können. Anbaumöglichkeiten gäbe es beispielsweise in Indien. Allerdings fehlte den Engländern das Wissen, den Tee korrekt anzubauen und zu verarbeiten. Der Botaniker Robert Fortune verkleidete sich als chinesischer Kaufmann und war erster Industriespion seiner Art. Er brachte alles über den Tee in Erfahrung und übermittelte das Wissen nach England. Von hier aus wurde der Tee erfolgreich nach Amerika gebracht.
In Zusammenhang mit der enormen Besteuerung von Tee ist die Boston Tea Party zu nennen. Der Streit hat die Unabhängigkeitsbewegung noch weiter vorangetrieben. Bis heute können sich die Amerikaner dem Tee nicht sonderlich zusprechen und sind wahrlich eine Nation von Kaffeetrinkern. Auch in Deutschland liegt der Konsum von Kaffee deutlich über dem Teegenuss. Eine wahre Teegesellschaft sind die Ostfriesen. Sie verbrauchen heute ca. 2-3 kg im Jahr. Beliebtester Tee ist der Schwarze Tee, wobei sich auch der Grüne Tee und Weiße Tee langsam durchsetzen konnte.

Bio-Tee & Fairtrade

Teegarten

Dem Bio-Tee liegt als Qualitätsanspruch ein kontrolliert biologischer Anbau zugrunde. Das bedeutet: Es entfällt der Einsatz von Spritzmitteln und Pestiziden mit Rücksicht auf die Natur. Der Boden benötigt ausreichend Nährstoffe, um die Pflanzen kräftig heranwachsen zu lassen. Bioanbau ist deshalb deutlich aufwendiger und benötigt eine gewisse Anlaufphase.
Eine ökologische und vor allem nachhaltige Landwirtschaft steht beim Anbau von Biotee im Vordergrund. Der Anbau ist dabei an bestimmte Auflagen geknüpft, sodass beispielsweise kein gentechnisch verändertes Saatgut zum Einsatz kommt. Die Anpflanzung des Tees darf keine Beeinträchtigung auf das Ökosystem haben und geschieht im Einklang mit der Natur. Bio ist jedoch nicht gleich Bio. Handelt es sich um einen natürlichen oder naturreinen Tee, so muss nicht gleichzeitig ein biologischer Anbau gewährleistet sein. Beim Kauf von Biotee sind deshalb grundsätzlich die Hintergründe zu prüfen.
Beim Fairtrade Tee wird auf zunehmend bessere Bedingungen für die Teepflücker geachtet. Durch den enorm niedrigen Preis am Weltmarkt haben sich die Arbeitsbedingungen auf den Teeplantagen verschlechtert. Die Arbeiter erhalten ein niedriges Einkommen und werden lediglich im Sinne ihrer Grundbedürfnisse versorgt, bedeutet Unterkunft, Gesundheitsvorsorge und Trinkwasser. Für geringe Produktionskosten auf der Seite der Plantagenbesitzer wird das Leben der Beschäftigten auf geringem Niveau gehalten.
Fairtrade zertifizierte Plantagen müssen diverse Standards einhalten. Die Arbeiter erhalten hierbei einen Lohn, der den Mindestanforderungen der lokalen Gesetzte gleichkommt. Zusätzlich gibt es Fairtrade-Prämien, die in Gemeinschaftsprojekte fließen. Dazu zählt beispielsweise die Investition in die Gesundheitsvorsorge oder in den Bau von Schulen. Die Organisationen bestimmen gemeinsam mit den Menschen vor Ort, was für eine bessere Arbeits- und Lebenssituation benötigt wird. Beim Kauf von Fairtrade Tee unterstützen Sie diese Organisationen und helfen den Arbeitern und deren Familien.

Drei leckere Teerezepte

Tee bietet Grundlage zu vielen leckeren Rezepten. Ob der erfrischende Eistee im Sommer, die Chai Latte oder der Matcha Tee – mit den richtigen Zutaten lässt sich jeder Tee veredeln. Eistee ist bei Kindern wie Erwachsenen beliebt und gern in den Sorten Pfirsich oder Zitrone getrunken. Wer auf die Zutaten achten und die Getränke nach dem eigenen Geschmack herstellen möchte, kann folgende Rezepte als Grundlage nehmen.

Eistee – natürlich und erfrischend

Eistee

Eistee ist das richtige Erfrischungsgetränk für heiße Sommertage. In der klassischen Form besteht er aus schwarzem Tee mit etwas Zitrone und Zucker. Andere Rezepte setzen auf grünen Tee, Kräuter- oder Früchtetee. Anstatt des Zuckers wird der Eistee auch mit Fruchtsaft etwas süßer. Für ein klassisches Rezept benötigen Sie folgende Zutaten:

1⁄2 l Wasser
50 g schwarzer Tee
2 Zitronen
4 Zweige Zitronenmelisse
1 l Eiswürfel
Bei Schwarztee müssen etwas mehr Teeblätter verwendet werden, da die Eiswürfel den aufgebrühten Tee etwas verdünnen. Vorsicht: Lassen Sie den Tee nicht länger ziehen, um mehr Intensität zu erreichen. Er wird sonst zu bitter. Der Eistee muss außerdem möglichst schnell abkühlen, damit sich die Bitterstoffe nicht ausbreiten können. Nach dem Abkühlen sollte der Tee im Kühlschrank aufbewahrt werden. Warmer Tee wird im Kühlschrank schnell trüb. Ist der Eistee einmal trüb geworden, einfach heißes Wasser zugeben. So klart das Getränk wieder auf. Zum Süßen verwenden Sie beispielsweise Zucker im heißen Tee. Ist der Tee bereits kalt, löst sich der Zucker nicht so gut auf. Sirup oder Fruchtsaft erreicht einen ähnlichen Effekt. Bei diesem Rezept wirkt die Zitrone besonders erfrischend. Ein letzter Tipp: Den Eistee grundsätzlich frisch genießen.

Chai Latte – Heißgetränk für Herbst und Winter

Chai-Tee
Zutaten:
  • 400 – 500 ml Chai Tee
  • 100 – 200 ml Milch
  • Vanillezucker oder Zucker
  • Honig
  • Zimt
  • Kardamom
  • Ingwer
  • Muskat

Bringen Sie das Wasser zum Kochen und gießen es anschließend über den Chai-Tee. Achten Sie auf eine etwas längere Ziehzeit. Da noch Milch hinzu kommt, sollte der Tee an Aroma behalten. Wie lange der Tee letztlich ziehen muss, kommt von den jeweils verwendeten Blättern ab. Währenddessen etwas Milch nach dem eigenen Ermessen würzen. Honig, Zucker, Zimt und andere Mischungen machen die Chai Latte so besonders. Jeder sollte für sich selbst entscheiden, was den eigenen Geschmack berührt. Danach mit einem Stabmixer aufschäumen. Durch das Aufschäumen wird die Chai Latte deutlich lockerer und leckerer. Wer sich bei der Gewürzmischung unsicher ist, sollte für den Anfang Zucker, Zimt und etwas Honig an die Milch geben. Vor der Zugabe der Milch sollten Sie den Tee selbst abschmecken. Ist er zu bitter geworden, kann nachgesüßt werden. Danach die Milch in den Becher geben und leicht umrühren. Fertig ist das wohltuende und wärmende Heißgetränk für frostige Jahreszeiten.

Matcha Tee - Die höchste Kunst der Teezubereitung

Matcha Tee
Matcha Tee findet in verschiedenen Getränken und Speisen Verwendung. In seiner Grundform ist er optimal für warme und kalte Getränke sowie Desserts und andere Speisen verwendbar. Das Matcha-Pulver selbst macht den Tee so besonders und ist Grundzutat in jedem Rezept. Die richtige Menge hängt vom persönlichen Empfinden ab. Je satter und dunkler der Grünton des Tees ist, desto intensiver schmeckt er. Für den Original Matcha benötigen Sie folgende Zutaten:
  • Matcha
  • Bambusbesen
  • Bambuslöffel
  • Matchaschale
  • Wasser 80 °C
Bei der klassischen Zubereitung geben Sie etwa 1-2 Löffel Matcha in die Schale. Umgerechnet entspricht dies etwa 1-2 Gramm. Danach das Pulver mit 100 ml heißem Wasser aufgießen. Mit dem kleinen Bambusbesen schlagen Sie nun das Pulver mit dem Wasser schaumig. Es dürfen keine Klümpchen mehr zu sehen sein. Der Trick dabei: Der Besen darf nur in Berührung mit dem Wasser kommen. Er darf nicht auf dem Boden der Schale aufsetzen und zu stark das Pulver nach oben kehren. Nur so wird der Tee typisch schaumig. Ist die Mischung zu stark geworden, lässt sich der Matcha mit weiterem Wasser verdünnen. Weitere Abwandlungen und Rezepte wären beispielsweise Eistee, Matcha Latte oder ein Matcha Smoothie.