Schwarztee

Schwarztee - der Lieblingstee der Europäer

Was ist schwarzer Tee?

Schwarztee

Der schwarze Tee, der in Asien als roter Tee bezeichnet wird, beschreibt eine Variante, wie Tee hergestellt werden kann. Es handelt sich um keine Teepflanzenart, sondern allein die spezielle Behandlung der Teeblätter und die Zubereitung des Tees unterscheidet sich von anderen Sorten.
Da alle Tees aus den Blättern des Teebusches hergestellt werden, muss man in der Behandlung der Teeblätter variieren, um anderen Geschmacksrichtungen zu erhalten. Beim schwarzen Tee wird dies durch die Trocknung der Blätter an der Luft erreicht, wodurch die Blätter oxidieren. Dies steht im Gegensatz zum grünen Tee, bei dem die Blätter kurz gedämpft werden, um die Oxidation zu verhindern.

Schwarztee in der Tasse

Den Namen schwarzer Tee trägt er, aufgrund der sehr dunklen Färbung der fertigen Schwarzteeblätter. Der Tee selbst ist nach dem Aufguss eher rot bis braun, weshalb er in den asiatischen Ländern auch die Bezeichnung “roter Tee” trägt.
 
Der Schwarztee zählt zu den beliebtesten Teesorten in Europa. Besonders in England wird das Trinken des Tees hochgeschätzt und mit einer eigenen Teezeremonie bedacht. Je nach dem, was zum Tee gegessen wird, gibt es dort eine spezielle Bezeichnung für das Teetrinken.
Auch in Russland nimmt das Trinken von Tee eine wichtige Rolle ein. Mit einer speziellen Teemaschine, der Samowar, wird die Zubereitung eines Tees zu einem echten Erlebnis.


Geschichte des schwarzen Tees

Fischer beim Tee trinken

Die Ursprung des Tees ist der grüne Tee. Dieser wird schon seit vielen tausenden von Jahren in Japan und China getrunken und gilt dort als der traditionelle Tee. Die Geschichte des Schwarztees ist dagegen relativ jung.
Ab dem 17. Jahrhundert schifften die Briten grünen Tee aus China und Japan nach Europa. Durch die lange Reise, die der Tee überstehen musste, litt jedoch häufig die Qualität der Teeblätter.
Als der Handel durch den Opiumkrieg 1840 in China komplizierter wurde und um sich vom Teehandel in China und Japan abzuheben, ließen die Briten in ihren Kolonien in Afrika und Indien schwarzen Tee anbauen. Dabei fand man heraus, dass diese Teesorte viel mehr dem Geschmack der europäischen Gesellschaft entsprach, als es bei grünem Tee der Fall gewesen war.
Daher begann die British East India Company damit, vermehrt schwarzen Tee nach Europa zu importieren und den Aufbau der Teeplantagen voranzutreiben. Dadurch entwickelte sich ein reger Handel, da der schwarze Tee in Europa sehr gut angenommen wurde. Nach Deutschland gelangte der Schwarztee dann im 19. Jahrhundert und wurde schnell zum Lieblingstee.
Auch heute noch zählt der schwarze Tee zu den beliebtesten Teesorten in ganz Europa und die Plantagen in den Ursprungsländern sind auch heute noch in Betrieb.

Von der Pflanze zum fertigen Tee

Teepflanze mit Knospe

Vom Anbau der Teepflanze bis zum fertigen schwarzen Tee, der in der Tasse zieht vergeht einiges an Zeit. Die Herstellung des Schwarztees ist sehr aufwendig und man braucht einiges an Erfahrung, um einen wirklich gelungenen Tee herzustellen. Besonders die aufwendige Prozedur nach der Ernte benötigt viel Zeit und muss sehr sorgfältig durchgeführt werden, da sie über die Qualität des Tees entscheidet.

Anbau

Die Teepflanze wächst nur unter bestimmten Bedingungen wirklich gut. Sie benötigen einen ständigen Wechseln von trockener und feuchter Luft. Daher ist der Anbau in höher gelegenen Gegenden sehr ertragreich, da dort das Wetter regelmäßig wechselt. Außerdem ist eine stetige intensive Sonneneinstrahlung wichtig, um die Teeblätter gut reifen zu lassen. So entwickeln sie ein sehr intensives Aroma, dass typisch für den schwarzen Tee ist.

Anbaugebiete

Teeplantage am Berg

Die größten Anbaugebiete von schwarzem Tee liegen nicht in China oder Japan, sondern sind in Indien und Afrika zu finden. Dies ist durch die Herrschaft Groß Britanniens über diese Länder zu erklären, die während der Kolonialzeit dort den ersten Schwarztee anbauen ließen. Der Anbau auf Plantagen wurde dort zu Tradition und wird daher auch noch heute dort ausgeübt.
Besonders bekannte Gebiete sind Darjeeling und Ceylon, nach denen die jeweiligen Teesorten benannt wurden. In Indien sind die Anbaugebiete besonders im Bereich des Himalayas zu finden, da sich dort die besten klimatischen Bedingungen für die Teebüsche finden lassen.
Doch auch in einigen europäischen Ländern, wie England oder der Türkei, wird Schwarztee angebaut. Vor allem in englischen Cornwall ist man stolz auf seinen eigenen Anbau, da England als das Land der Teetrinker gilt.

Ernte der Teeblätter

Teepflückerin

Die Ernte der Teeblätter entscheidet darüber, wie hoch die Qualität des Schwarztees ist. Während des Wachstums der Pflanzen können die Teeblätter regelmäßig geerntet werden, da die jungen Triebe zu dieser Zeit immer wieder nachwachsen. Je nach Zeitpunkt der Ernte wird der Schwarztee in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Die beste Ernte ist der Second Flush, der von Mai bis Juni geerntet wird. Er ist sehr kräftig und behält dadurch länger das besondere Aroma des schwarzen Tees. Die anderen Ernten verlieren dagegen schnell Ihren Geschmack und können nicht lange gelagert werden, ohne ihr Aroma zu verlieren.
Die Ernte wird entweder per Hand und durch eine Maschine durchgeführt. Dabei werden nur die jungen Triebe der Pflanze entfernt, meist sogar nur die ersten beiden Blätter und die Knospe. Daher ist eine sehr häufige Ernte möglich, da während der Wachstumsphase immer wieder recht schnell neue Blätter entstehen.

Herstellung des Tees

Herstellung von Tee mit Walze

Bei der Herstellung von Schwarztee werden die Teeblätter im Gegensatz zum grünen Tee, bei dem die Blätter gedämpft werden, an der Luft getrocknet. Nach der Ernte werden die Blätter für bis zu zwanzig Stunden auf speziellen Gestellen aufbewahrt, die dafür sorgen, dass die Blätter rundum gleichmäßig welken können. Nur dann ist eine hohe Qualität garantiert, da die chemischen Prozesse im Blatt gleichmäßig ablaufen können.
Durch diese Prozesse entstehen die für den Tee typischen Inhaltsstoffe und das Aroma bildet sich heraus. Die Feuchtigkeit der Teeblätter nimmt in dieser Zeit um etwa zwanzig Prozent ab. Um diesen Prozess zu beschleunigen, werden auf großen Plantagen häufig Ventilatoren eingesetzt, die für eine bessere Lüftung und einen guten Abtransport der Feuchtigkeit sorgen.
Im Anschluss werden die getrockneten Teeblätter gerollt, um die Zellwände zu zerstören um den Geschmack besser aus dem Blatt lösen zu können.
Während der anschließenden Oxidation erreichen die chemischen Prozesse ihren Höhepunkt. Zu diesem Zeitpunkt wird wird das besondere Aroma des Tees herausgebildet. Dieser Prozess wird dann durch die Trocknung mit heißer Luft unterbrochen und den Teeblättern wird die Feuchtigkeit vollständig entzogen. Die dunkle Farbe der Teeblätter entsteht durch den nun getrockneten Saft der Blätter.

Zubereitung des Tees

Teezubereitung mit Kanne

Je nach Sorte des Schwarztees sollte die verwendete Menge und die Ziehzeit des Tees verändert werden, um den vollen Teegenuss zu erhalten.
Im Allgemeinen ist es so, dass etwa zehn bis fünfzehn Gramm der Teeblätter für einen Aufguss von einem Liter genutzt werden. Bei einer Tasse entspricht dass dann, je nach persönlichem Geschmack, etwa zwei bis drei Gramm.
Das Wasser sollte bei der Zubereitung nicht mehr kochen und etwa eine Temperatur von 95° Celsius haben. Dadurch wird garantiert, dass die Inhaltsstoffe im Tee nicht zerstört werden, was bei kochendem Wasser der Fall wäre. Daher ist es sinnvoll, das Wasser noch für kurze Zeit nach dem Aufkochen stehen zu lassen, damit der Tee dann seinen vollen Geschmack entwickeln kann.
Die Ziehzeit des Schwarztees kann je nach persönlichem Geschmack verändert werden. Je länger die Teeblätter im Wasser verbleiben, umso mehr Bitterstoffe werden freigesetzt, was den Tee schon nach kurzer Zeit ungenießbar werden lässt. Ideal ist daher eine Zeit von fünf Minuten. Außerdem wird der Anteil an Koffein im Tee erhöht, sollten die Teeblätter für längere Zeit im Wasser belassen werden. Dass kann je nach Kondition des Magens zu Problemen bei der Verdauung führen.
Ein weiterer Aufguss, wie es beim grünen Tee üblich ist, sollte beim Schwarztee nicht vorgenommen werden, da dieser sonst einen sehr bitteren Geschmack abgibt. Daher sollten bei jedem Aufguss frische Teeblätter zum Einsatz kommen.

Tee mit Zitrone

Je nach Geschmack kann dem frisch zubereiteten Tee eine Scheibe Zitrone oder ein Schluck Milch oder Sahne hinzugefügt werden. Diese Variante des Tees ist vorallem in Großbritannien sehr beliebt und wird als sehr britisch angesehen. Die Milch kann bei schwarzem Tee mit sehr kräftigem Geschmack dafür sorgen, dass der Tee milder wird. Dadurch wird er leichter verdaulich und ist nicht so stark in seinem Eigengeschmack.
Die Zitrone hingegen verleiht eher leichten Sorten ein frisches Aroma und unterstreicht den natürlichen Geschmack des Tees. So wird er leicht fruchtig, was ihm eine besondere Note verleiht. Beides zusammen sollte jedoch nicht in den Tee gegeben werden, da die die Säure der Zitrone dafür sorgt, dass die Milch gerinnt.

Die britische Teezeremonie

England Tee

Seit Beginn des Handels mit schwarzem Tee wird in der englischen Kultur die Teezeremonie zelebriert. Da der Import von Tee sehr teuer war, sollte der luxuriöse Genuss von Tee dementsprechend gewürdigt werden. Daher überlegte man sich genaue Regeln, wie eine Teezeremonie abzulaufen hatte. So war es früher üblich, zur Teestunde, die um fünf stattfand, die beste Kleidung anzulegen und sich mit der Familie und Gästen im Salon zu treffen. Auch heute wird der Tee traditionell um fünf Uhr am Nachmittag eingenommen, aber es ist nicht mehr nötig, sich dafür umzuziehen.

Tee in England

Der Tee wird traditionell mit losen Teeblättern in einer Kanne zubereitet. Da die Blätter im Tee verbleiben, wird dieser mit der Zeit immer stärker. Sollte der Geschmack zu intensiv sein, wird die Kanne wieder mit heißem Wasser aufgefüllt.
Der oder die Gastgeberin schenkt den Tee ein - der Gast selbst greift nie von selbst zu Kanne, sondern lässt sich bedienen. Zu einem traditionellen britischen Tee wird Zitrone oder Milch angeboten, die den Tee noch besonderer im Geschmack machen.
Beim Umrühren soll der Löffeln nicht das Porzellan berühren und dann auf der Untertasse abgelegt werden. Was vermieden vermieden werden sollte, ist, dass der Tee vom Löffel zurück in die Tasse tropft.
Beim Trinken selbst wird dann die Tasse mit der Untertasse zum Mund geführt und die Tasse dann nur leicht gekippt. Besonders bei feinen Gesellschaften sollte besonders auf diese kleinen Details geachtet werden, da auf diese viel Wert gelegt wird.

Inhaltsstoffe

Tee geniessen

Je nach Art des Schwarztees kann die Konzentration der Inhaltstoffe unterschiedlich sein. Denn durch die verschiedenen Anbaumethoden und Anbauregionen kann sich sowohl der Geschmack, als auch die Zusammensetzung der verschiedenen Tees von einander abheben.
Ein wichtiger Inhaltsstoff im schwarzen Tee ist das Koffein. Im Vergleich zu einer Tasse Kaffee enthält ein Schwarztee etwa die Hälfte an Koffein. Das besondere ist jedoch, dass es durch die im Tee enthaltenen Gerbstoffe langsamer freigesetzt wird und dadurch länger im Körper wirkt. Das kann den Geist für längere Zeit beleben.
Wichtige Inhaltsstoffe, die in jedem schwarzen Tee enthalten sind, sind Vitamine. Besonders hoch konzentriert sind die Vitamine B1, B2 und C. Doch auch Spurenelemente wie Zink, Kalium und Eisen kommen im schwarzen Tee vor.
Außerdem sind in den Teeblättern des schwarzen Tees viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die während der Zubereitung in den Tee übergehen. So werden zum Beispiel viele gesunde Polyphenolen über den Tee aufgenommen, was die Abwehr des Körpers stärken kann. Je nach Art des Tees können diese Wirkstoffe dabei mehr oder weniger häufig in den Teeblättern vorkommen.

Verschiedene Schwarzteesorten

verschiedene Schwarztees

Es gibt verschiedene Schwarzteesorten, die sich im Bezug auf Ihren Geschmack und ihre Art der Zubereitung unterscheiden.
So gibt es Sorten, die sehr kräftig vom Geschmack sind, wie der Assam, der meist mit Milch getrunken wird, um das Aroma milder wirken zu lassen.
Andere Sorten, wie der Darjeeling sind eher mild im Aroma und gelten als sehr leicht und fein. Ihm wird ein blumiger Geschmack nachgesagt, was ihn zu einem sehr milden Tee macht.
Bei der Sorte Earl Grey handelt es sich um eine Teemischung, die aus schwarzem Tee besteht. Gemischt mit dem Öl der Bergamotte-Frucht zählt der Tee zu den fruchtigen Schwarztees, da er nach Zitrus oder Orange duftet.