Oolong
Oolongtee - vielseitig und faszinierend
Was ist Oolong-Tee?
Der Oolong-Tee zählt zu den sechs großen chinesischen Teesorten. Er steht zwischen dem schwarzen und grünen Tee, da er halb fermentiert ist. Das Wort Oolong bedeutet soviel wie schwarzer Drache oder schwarze Schlange, die in der Legende um die Entstehung des Tees eine wichtige Rolle spielt.
Der Oolong gilt als einer die vielseitigsten Tees und wird daher nicht nur in seinem Ursprungsland China gern getrunken. Er hat einen sehr nussigen Geschmack, kann jedoch auch, je nach Zubereitungsmethode, sehr fruchtig sein. Daher bietet er für jeden Geschmack eine vollkommen andere Note.
Er wird hauptsächlich in China angebaut. Es gibt jedoch auch große Anbaugebiete in Taiwan und Thailand, von denen eine hervorragende Teequalität stammt.
Geschichte des Tees
Die Herstellung des Oolong begann im 16. Jahrhundert, in dem chinesische Mönche den Einfluss der Oxidation auf die Teeblätter testeten. In Gebiet um das Wuyi Gebirge wurde der Prozess soweit verfeinert und verändert, dass ab dem 17. Jahrhundert der Oolongtee, so wie er auch heute noch getrunken wird, hergestellt werden konnte. Von dort aus verbreitete sich der Tee in ganz China und gelangte schließlich nach Taiwan. Auch heute stammen von dort noch viele Oolongs.
Der Legende nach wurde der Oolong durch einen Zufall entdeckt. Ein Bauer erntete Tee und legte ihn auf einen Haufen. Dann wurde er von einer großen schwarzen Schlange erschreckt, so dass er nach Hause lief und erst am nächsten Tag zurückkehrte. Der Tee war inzwischen fermentiert und als der Bauer in kostete, war er von dem neuen Aroma so begeistert, dass er von diesem Zeitpunkt an all seine Teeblätter so verarbeitete. Daher stammt auch der Name Oolong, der im chinesischen schwarze Schlange bedeutet.
Ernte und Herstellung des Tees
Bei der Ernte des Oolong werden im Gegensatz zu anderen Teesorten auch ältere Blätter für die Herstellung verwendet. So kann auch das vierte Blatt eines Zweiges noch genutzt werden. Die Ernte erfolgt meist im Frühling und späten Herbst.
Nach dem Pflücken der Blätter werden diese in der Sonne gewelkt, bevor nach einer Ruhephase die Fermentation eingeleitet wird. Dafür werden die Blätter gerieben und geschüttelt, so dass der Pflanzensaft austritt. Auch das Drehen in Trommeln ist weit verbreitet. In Verbindung mit dem Sauerstoff reagieren die Blätter und beginnen, zu fermentieren. Dieser Prozess wird nach kurzer Zeit durch das Erhitzen der Blätter in Töpfen oder Öfen unterbrochen. Die Zeitspanne ist dabei kürzer, als es beim schwarzen Tee der Fall ist, weshalb man ihn auch als halb fermentiert bezeichnet.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Qualität des Tees von den Umwelteinflüssen abhängig, da noch keine technischen Hilfsmittel eingesetzt werden konnten. Daher wurde der Oolong oft geröstet, um seine Haltbarkeit zu verlängern. Dadurch wurden die Blätter sehr dunkel, was auch den Aufguss sehr dunkel werden lies.
Zubereitung von Oolong
Um einen traditionellen Oolong-Tee zu zubereiten, wird eine Gaiwan benötigt, eine spezielle chinesische Teekanne. Diese wird mit kochendem Wasser vorgewärmt, genauso wie das Servierkännchen, in dem der fertige Tee anschließend aufbewahrt wird. Der Boden des Gaiwans sollte mit Teeblättern bedeckt werden, um den optimalen Geschmack zu erhalten. Der Tee sollte mit kochendem Wasser übergossen werden. Die Ziehzeit richtet sich nach der gewünschten Intensität, sollte aber zwischen 20 und 60 Sekunden liegen. In dieser Zeit geben die Teeblätter ihr Aroma an das Wasser weiter. Der Tee sollte dann aus dem Gaiwan in die Servierkanne gefüllt werden, um ein weiteres Ziehen des Tees zu verhindern. Von dort aus kann er dann in die Tassen verteilt werden. Die Teeblätter können im Gaiwan belassen werden, da auch ein zweiter und dritter Aufguss des Tees möglich sind. Die Ziehdauer sollte dann angepasst werden und kann dann bis zu drei Minuten andauern.
Auch die Zubereitung mit einem Teesieb in der Tasse ist natürlich möglich. Es sollte aber auf eine genaue Dosierung geachtet werden, um das vollkommene Aroma des Oolong auskosten zu können.
Inhaltsstoffe
Der Oolong wird sehr gern wegen seinen vielseitigen Inhaltsstoffen getrunken. Er hat oft einen höheren Koffeingehalt als grüner Tee, wirkt meist jedoch nicht so aufputschend wie schwarzer Tee. Dadurch wird er sehr gern auch am Nachmittag und Abend getrunken.
Auch Vitamine und Antioxidantien finden sich oft im Tee, sodass er meist als sehr gesund und wohltuend gilt.
Den Polphenolen wird eine wichtige Wirkung beim Anregen der Verdauung zugesagt, die jedoch nicht wissenschaftlich belegt ist. Auch das Immunsystem soll durch den regelmäßigen Genuss des Oolong gestärkt werden und sich besser gegen Viren zur Wehr setzen können.
Variationen des Oolongs
Beim Oolongtee kann man zwischen zwei verschiedenen Sorten unterscheiden. Beide Varianten unterscheiden sich sowohl im Herstellungsverfahren als im Geschmack.Der grüne Oolong ist sehr blumig im Geschmack und erinnert stark an den grünen Tee. Die Blätter des grünen Oolongs sind nur zum Teil oxidiert. Der Grad beträgt meist zwischen zehn und 45 Prozent des gesamten Tees.
Der dunkle Oolong besitzt eine weniger ausgeprägte Süße und ist schwerer im Geschmack. Der Grad der Oxidation beträgt bei ihm bis zu 70 Prozent und der Tee wird daher beim Brühen sehr viel dunkler. Er erinnert geschmacklich eher an den schwarzen Tee.