Gyokuro - edler Tautropfen
Für den Gyokuro werden stets nur die Knospe und das erste Blatt der ersten Ernte des Jahres verwendet. Nach der Ernte werden die Teeblätter sofort behutsam weiterverarbeitet: sie werden nur kurz gedämpft und danach getrocknet. Wie alle grünen Tees wird der Gyokuro nicht fermentiert, denn er soll möglichst rein und ursprünglich bleiben. Die Teeblätter werden gerollt und nicht gemahlen, im Gegensatz zum Beispiel zum Matcha.
Die Beschattung während des Reifeprozesses und die schonende Verarbeitung bescheren dem Gyokuro sein intensives, mild-süßes und unnachahmlich weiches Aroma. Dieser intensive Geschmack wird in Japan als „Umami“ bezeichnet und bedeutet etwa „wohlschmeckend“ oder „würzig“. Im Tee ist vor allem die Aminosäure L –Theanin, in Verbindung mit weiteren Inhaltsstoffen, für den Umami-Geschmack verantwortlich. Insbesondere japanische Grünteesorten sind für diesen Geschmack bekannt.
Richtig zur Geltung kommt der Gyokuro, wenn das Teewasser vor dem Aufbrühen auf 50 bis 60 °C abgekühlt wurde. Bei zu heißen Aufgüssen werden vermehrt Bitterstoffe freigesetzt und der Tee verliert seinen feinen Geschmack. Um den Tee trotzdem angenehm warm zu genießen, empfiehlt es sich, die Teetassen oder die Teekanne mit heißem Wasser auszuspülen. Es sind mehrere Aufgüsse möglich.
Da der Gyokuro relativ kurz haltbar ist, empfiehlt es sich, die Packung kühl und luftdicht aufzubewahren und rasch zu verbrauchen.