Rotbuschtee

Was ist Rotbuschtee?

Der Rotbuschtee wird traditionell als Rooibostee bezeichnet. Der Name stammt aus Afrika und bedeutet roter Busch. Das Besondere an dieser Teesorte ist, dass sie nicht von der klassischen Teepflanze, der Camelia Sinensis, sondern die Blätter von einem kleinen Busch, der aus der Familie des Ginsters stammt, gewonnen werden. Daher zählt der Tee zu den Kräutertees, da die normalerweise verwendeten Teeblätter nicht zum Einsatz kommen.

 

Geschichte des Rotbuschtees

Die genau Zeit, seitdem der Rotbusch zur Herstellung von Tee genutzt wird, ist nicht bekannt. Die Ersten, die die Nadeln des Tees in heißes Wasser gaben, um Tee daraus zu brühen, waren die Mitglieder des afrikanischen Eingeborenenstammes der Khoisan. Diese wurden 1772 von dem Botaniker Carl Peter Thunberg dabei beobachtet, wie sie den Busch ernteten und die Nadeln zur Teeherstellung verwendet wurden. Der Tee wurde jedoch erst 1904 vom Teehändler Benjamin Ginsberg auf dem Markt angeboten, da dieser den hohen Wert des Tees erkannt hatte. Er sorgte dafür, dass die Sorte Rooibos nach ganz Afrika und Europa exportiert wurde. Ab 1920 gilt der Rotbuschtee als Nationalgetränk in Südafrika und erfährt dadurch einen sehr hohen Absatz.
Zur Zeit werden etwa 12.000 Tonnen Rotbuschtee jährlich hergestellt, der in 140 verschiedene Länder exportiert wird.

 

Anbaugebiet

Der Rotbuschtee wird ausschließlich im Süden Arfikas angebaut, da er dort die idealen Bedingungen findet. Im Gebiet der Zederberge, die sich etwa 200 km nördlich der Stadt Kapstadt befinden, befinden sich die einzigen Plantagen weltweit, die den originalen Rooibostee anpflanzen. Da der Busch sehr spezielle Bedingungen benötigt, um gut wachsen zu können, ist ein Anbau in anderen Gebieten kaum möglich.

 

Herstellung des Tees

Von der Aussaat der Samen bis hin zum fertigen Teebusch vergehen bis zu 18 Monate. Erst ab diesem Zeitpunkt ist der Busch so weit entwickelt, dass die Ernte beginnen kann.
In der Zeit der Ernte ist es wichtig, dass konstant hohe Temperaturen bis zu 45°C herrschen. Daher findet die Ernte vom Januar bis Mai statt, was in Südafrika dem Spätsommer entspricht. Zu dieser Zeit legt die Pflanze eine Wachstumsphase ein, was durch die rot-braun verfärbten Nadeln des Busches deutlich sichtbar wird.
Die Büsche werden mit einer Maschine oder per Hand bis etwa 40 cm über dem oben abgeschnitten. Bei einer Ernte mit der Hand erfolgt dies mit einer Sichel.
Der rote Rooibostee wird anschließen so bearbeitet, dass die Pflanzenzellen aufgebrochen werden. Dafür werden die zerkleinerten Blätter und Zweige gequetscht und anschließen gewässert. So verbleiben sie für 8 bis 24 Stunden in der Wärme. In dieser Zeit findet die Fermentation statt. Diese wird dadurch unterbrochen, dass der Haufen ausgebreitet wird und der Tee so in der afrikanischen Sonne trocknen kann.
Im Anschluss werden die Zweige zum großen Teil aussortiert und der Tee kann für den Verkauf verpackt werden.
Beim grünen Rooibuschtee wird die Fermentation nach der Ernte verhindert. Dafür werden die zerkleinerten Zweige und Nadeln gleich nach der Ernte zum Trocknen ausgebreitet. Dadurch bleiben die Nadeln des Tees grün und verfärben sich nicht dunkel.

 

Inhaltsstoffe

Im Gegensatz zu vielen anderen Tees enthält der Rotbuschtee keinen Koffein und nur sehr wenig Gerbstoffe. Auch Schwangeren kann dieser Tee empfohlen werden, da er den Magen nicht reizt. Außerdem soll er viele Vitamine und Mineralien enthalten, die in der Teepflanze enthalten waren.
Auch der Eisengehalt des Tees ist sehr hoch, weshalb er auch die Blutbildung unterstützen kann.

 

Zubereitung des Rotbuschtees

Der Rooibostee wird in einem normalen Teebeutel oder Teesieb zubereitet. Es ist wichtig, dass die Blätter mit kochendem Wasser übergossen werden, so wie es bei allen Kräutertees nötig ist. Dadurch kann der Geschmack gut aus den Blättern gelöst werden.
Wer genau dafür sorgen möchte, dass die Temperatur konstant hoch bleibt, sollte die Kanne zuvor mit heißem Wasser vorwärmen. Dadurch können die Inhaltsstoffe über die gesamte Dauer gut ins Wasser übergehen.
Die Ziehzeit sollte etwa 7 bis 8 Minuten betragen, wobei der Tee auch bei einer längeren Zeit nicht bitter wird, sondern sich der Geschmack nur verstärkt.
Den Teeblättern sollte genug Platz in der Tasse oder der Kanne gegeben werden, um den Geschmack voll entfalten zu können. Daher ist ein großes Teesieb oder das lose Hinzugeben des Tees von Vorteil. Die Blätter können für einen zweiten Aufguss genutzt werden, ohne, dass sich der Geschmack stark ändert.

 

Verschiedene Rooibuschsorten

Beim Rotbuschtee lassen sich zwei Arten unterscheiden. Der grüne und der rote Rooibuschtee. Beide weisen große Unterschiede bei der Herstellung sowie beim Geschmack auf.
Bei roten Rooibuschtee werden die Blätter fermentiert. Dazu werden die Blattzellen aufgespalten und können dann durch die Vermischung mit Sauerstoff bis zu 24 Stunden unter der Sonne gären. Dies verleiht ihnen das typische rote bis dunkle Aussehen.
Beim grünen Rooibuschtee wird diese Fermentation verhindert. Der Tee wird sofort nach der Ernte zum Trocknen ausgebreitet und behält dadurch seine grüne Farbe. Er hat einen milderen und sanfteren Geschmack als sein roter Verwandter.